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Teneriffa & La Gomera

Dezember 1994

Wieder einmal haben wir "flight only" mit LAUDA, diesmal in einer Reisebörse um nur 3990.-, gebucht.


Teneriffa


Beim Hinflug am 8.12. ist die Boeing 737 halb voll, beim Rückflug am 25.12 sind nur 13 Passagiere an Bord.



Gleich nach Ankunft mieten wir einen Leihwagen (Ford Fiesta) für drei Tage (ca. 1.100.-- ÖS). Da uns der Südwesten der Insel nicht zusagt (zwar lange Sandstrände aber nur Großhotels) fahren wir gleich nach Norden. Zuerst via Autobahn (Autopista del Sur) nach Nordosten zur Inselhaupstadt Santa Cruz, dann ohne die Autobahn zu verlassen die Autopista del Norte nach Westen.


Unser Ziel ist Puerto de la Cruz, eine Tourismusstadt mit teuflisch starkem Verkehr. Der Stau hier ähnelt dem am Gürtel in der Stoßzeit, einen Parkplatz zu finden ist mindestens genauso schwer, wie beispielsweise im 6. oder 7. Bezirk.
Irreführenderweise ist die Hauptstadt Santa Cruz der Haupthafen der Insel, der Hafen der Touristenstadt von Puerto de la Cruz ist dagegen unbedeutend.


Wir suchen uns daher ein Hotel, etwas vom Zentrum entfernt an der Carretera botanica, von wo aus man leicht über Stufen entlang dem Flußbett des Barranco de Martianez zur Innenstadt kommen kann.



Puerto de la Cruz ist arm an Stränden. Selbst im Hafen liegen Touristen und sonnen sich. Nach Plänen des Künstlers und Architekten Cesar Manrique hat man daher eine künstliche Halbinsel mit Sandstrand (Playa Jardin) errichtet auf der man Baden und Schwimmen kann. Landschaftlich liegt die Stadt schöner als die Touristenhochburgen im Südwesten. Sie ist aber so groß und weitläufig - das verbaute Gebiet geht praktisch nahtlos in die Nachbarstädte über - daß sie für einen längeren Aufenthalt nicht besonders anziehend ist. Außerhalb der Stadt gibt es noch die Playa del Bollulo und zwei weiter kleine Strände ganz in der Nähe. Diese sind aber sehr schwer zu erreichen.
Nacktbaden auf Teneriffa


Außerhalb des Teresitas- Strandes, auch in der Bucht Playa de las Gaviotas sowie neben dem Bollullo-Strand (Playa del Ancon) wird nackt gebadet. Aber nur von Männern. Hier und da verirrt sich auch eine Touristin hierher, aber den einheinmischen Frauen ist offensichtlich diese Freizügigkeit verwehrt.
Sie haben tiefschwarzen Sand, der manchen Touristen, weil ungewohnt, nicht gefällt. Ein echter Nachteil ist die geringe Sonnenscheindauer: Durch hohe Felswände liegt hier an der Nordseite der Strand meist im Schatten. Nur zwischen 14 und 16 Uhr scheint die Sonne.


In Puerto de la Cruz waren wir zu Beginn und am Ende unserer Reise je 3 Tage.



Unser erster Ausflug führt zum Anaga - Gebirge. Die Abreise ist recht spät, weil wir noch den Fiesta gegen einen Fiat Punto eintauschen müssen. Der Ford hat nämlich Probleme mit der Lenkung, die ich gegenüber der Leihwagenfirma am Telefon nur mit Hilfe reichlichem Blättern im Wörterbuch artikulieren kann.


Zuerst geht es wieder über die Autobahn , vorbei an der Stadt La Laguna und quer durch Santa Cruz nach San Andrés, wo sich der schönste Strand Teneriffas, die Playa de las Teresitas befindet. Leider gibt es hier kein geeignetes Quartier, ja nicht einmal halbwegs akzeptable Privatzimmer. Der Strand, dessen Sand aus der Sahara importiert wurde und der sogar mit Palmen bepflanzt worden ist, steht daher vorwiegend den Einheimischen zur Verfügung.
Gleich hinter dem Strand gibt es Felsen über die man wegen der gefährlichen Brandung nicht klettern soll. Dann windet sich die Straße entlang der Küste in die Höhe und man genießt einen wunderbaren Blick auf die Küste und den Teresitas-Strand. Einige Meter weiter gibt es wieder eine kurvige Straße zur Küste (Playa de las Gaviotas). Ein schöner Strand mit einem hotelähnlichen Gebäude in der Nähe , das sich aber als Gewerkschaftsheim oder ähnliches entpuppt, jedenfalls steht auch dieses nicht den Touristen zur Verfügung.

Der Küste kann man nur bis nach Igueste de San Andres folgen. Von dort geht es wieder zurück bis nach San Andres, dann ins Landesinnere. Die Landschaft ist reizvoll, die Aussichten sind toll . Sehr schön fährt man entlang des Bergkammes. Zuweilen gibt es Aussichtspunkte, an denen man sowohl die Nord- als auch die Südküste sehen kann. Idyllische Wanderwege mit hölzernen Stufen und knorrigen Geländern laden den Autotouristen ein, sein Vehikel kurzzeitig zu verlassen. Beeindruckend ist vor allem die üppige Vegetation - mit Pflanzen, die man bei uns nicht kennt. Bemerkenswert z.B ein löwenzahnartiges Gewächs (Sonchus), das oft mehr als einen halben Meter hoch wächst.

Die Irrwege zum Strand


Grundsätzlich sind auf Teneriffa und auch auf Gomera nur spärlich Wegweiser aufgestellt. Dazu kommt noch, daß Sackgassen nur in Ausnahmefällen als solche gekennzeichnet sind.


Speziell zu Stränden gibt es besonders wenige, teilweise sogar irreführende Wegweiser. Am Bollulo Strand findet sich sogar auf Felsen gesprayt eine Warnung vor Haien und ähnlichen Gefahren, die Touristen abschrecken sollen.


Parkplätze gibt es beim Bollullo-Strand überhaupt keine, die Zufahrtsstraßen sind so eng, daß nur ein Fahrzeug Platz hat, man also bei Gegenverkehr zurückschieben muß. Also auch hier überhaupt keine Parkmöglichkeiten.


Man muß quer durch Bananenplantagen seinen Weg suchen, nachdem man zuerst mühevoll den Ort El Rincon gesucht hat. Wenn man dann ganz nah an der Küste ist, versperrt eine Mauer oder ein geschlossenes Tor den Weg. Hat man auch dieses Hindernis überwunden, steht man direkt am oberen Rand eines zig Meter hohen Felsens und muß sich erst durch von Exkrementen verunreinigte Büsche durchschlagen.


Um die Landschaft auf uns wirken zu lassen fahren wir bis Caserio Lomo fast ganz im Westen der Insel. Danach geht es Taganana an der Nordküste. Der kleine Ort Taganana ist schon vom Berg aus zu sehen, auf dem Weg dorthin mehrmals von verschiedenen Aussichtspunkten. Der Ort selbst ist dann eher unscheinbar. Beeindruckend die starke Brandung auf die malerisch im Meer stehenden Felsen.


Am späten Nachmittag fahren wir den Bergkamm entlang nach Westen, durchqueren den Mercedeswald (zahlreiche Fotostops) und fahren über die Stadt La Laguna in den Esperanzawald. Von dort geht es bis zum Nationalpark Las Canadas del Teide. Zahlreiche Kiefern säumen den ansteigenden Weg. Weiter oben gibt es
nur mehr Latschen. Da es schon spät ist fahren wir ohne anzuhalten die kurvige Straße nach Puerto de la Cruz. Bei dieser Fahrt hat man mehrere Gelegenheiten sich zu verfahren: die Auffahrt zum Esperanzawald ist nicht beschildert und die Rückkehr nach Puerto de la Cruz ist durch fehlende Ortstafeln erschwert. Man kommt durch La Orotava und Die Kanaren - Kiefer hat viel längere Nadeln (bis zu 30 cm) als unsere heimische Föhre,außerdem sind sie weicher und immer zu dritt in einem Bündel . Mit diesen langen Nadeln kann sie die Luftfeuchtigkeit auffangen (Eine Pinie kondensiert pro Jahr 8 m3 Wasser).


glaubt sich schon am Ziel. Verirrt man sich hier und landet in Los Realojos vermeint man ebenso sich schon nahe dem Hotel zu befinden.


Gleich am nächsten Morgen fahren wir die gleiche kurvenreiche Straße wieder bergauf: unser Ziel ist der Teide (mit 3718m der höchste Berg Spaniens, leider zur Zeit ohne Schneehaube) und sein Nationalpark. Die Landschaft über 2000 m beeindruckt durch vegetationslose malerische Felsen. Bei der Seilbahn herrscht großer Andrang. Die lange Wartezeit und die vielen Menschen im Warteraum bereiten Christl Kreislaufprobleme. Beim Aussteigen bricht sie sogar ganz zusammen. Das hat aber nichts mit der Höhe (3718 m) zu tun, sondern nur mit der übervollen Gondel. Nach wenigen Minuten in frischer Luft ist sie wieder in Ordnung. Der Rundgang hier oben bietet Aussicht nach allen Richtungen, die Spitze des Berges darf man aber nicht mehr besteigen: zu viele Touristen haben schon zuviele kleine Steinchen ins Rolllen gebracht und so den Kraterrand beschädigt.

Die Landschaft am Fuße des Teide ist weit interesssanter als der begehbare Teil des Gipfels, ganz besonders Los Roques und die Ermita de las Nieves.


Um den Tag voll auszunützen fahren wir noch nach Süden zum Paisaje Lunar (Mondlandschaft). Die Zufahrtsstraße beginnt etwas oberhalb von Vilaflor,bei einer Holztafel, auf der Lomo Blanco steht. Auf einer staubigen, rötlichen Piste geht es zu einem Jugendcamp (ca. 9 km). Dann muß man noch einen halbstündigen Fußmarsch absolvieren. Die Beschreibung im Reiseführer ist nicht ganz exakt, z.B.ist dort angeführt, daß man den weißen Pfeilen folgen soll, doch ab einer Stelle gibt es Pfeile in zwei Richtiungen .Trotzdem finden wir nach einem Umweg - die bizarre Mondlandschaft, die mit ihren Tuffgebilden an das türkische Göreme erinnert. Pauschalreisende bekommen die eindrucksvolle Natur kaum zu Gesicht.


Weiter nach Süden, fast in die Gegend des Flughafens, geht es noch am Abend. In einer kleinen Bäckerei in Vilaflor kaufen wir uns ausgezeichnete Kekse, die wir später in dieser Qualität nirgends mehr bekommen. Wir entschließen uns über die Berge zurück nach Puerto de la Cruz zu fahren, die Strecke über die Autobahn, wie am ersten Tag, hätte etwa die gleiche Fahrzeit erbracht.


Der Vormittag des dritten Ausflugstagstags ist einem Besuch des Loro-Parks gewidmet. An allen Ecken und Enden gibt es auf Teneriffa derartige Tiergärten oder botanische Gärten. Für Langzeiturlauber jedenfalls eine Abwechslung. Pensionistengerecht ist die Anfahrt zu diesen gemütlichen Vergnügungen gratis (hier eine Art Liliputbahn, die die Gäste im ganzen Ort aufsammelt), dafür ist der Eintrittspreis relativ hoch (öS 200.--) Neben Kitsch (nachgebaute thailändische Tempel) und herkömmlichen Tierkäfigen mit verschiedenen Vögeln gibt es auch professionell abgewickelte Tiershows. Seelöwen und vor allem Delphine waren sehr geschickt und gut dressiert. Berühmt ist der Loro-Park aber für seine zahlreichen verschiedenen Papageien, zwei Drittel aller existierenden Arten sollen in diesem Park vertreten sein.


Um nach Gomera weiterzureisen führt uns der Weg entlang der Nordküste über Icod de los Vinos (der größte Drachenbaum) und den Mirador de Garachico (schöne Aussicht) nach Garachico, einem kleinen Dorf mit wunderschönem Park und vielen weißen Häusern. Weiter geht es nach Buenavista, von wo aus wir über eine ganz enge und stark ansteigende Bergstraße nach Süden durch eine traumhafte, pittoresque Landschaft fahren.


Höhepunkt ist der winzige touristisch angelegte Ort Masca. Wir beschließen nach unserem Gomera Aufenthalt hierher zurückzukommen und die Schlucht zu durchwandern. (Es ist dann auch unser erstes Ziel) Die Wanderung durch die wildromantische Schlucht bietet unvergeßliche Eindrücke: Nach einer Rutschpartie über sandige und steile Wege (griffige Schuhe sind unbedingt notwendig!) steigt man entlang eine Bachbettes hinab zum Meer. Ausgewaschene Steine und eine üppige Vegetation machen die Wanderung abwechslungsreich. Nach etwa zwei Stunden erreicht man die Talsole eines Kessels, der einmal ein Vulkan gewesen sein muß. Mächtige, zig Meter hohe Felswände vermitteln dem Menschen seine Bedeutungslosigkeit innerhalb der Gesetze der Natur. Blickt man hinauf, so meint man im Inneren eines Ofens zu stehen. Die Felsen sind horizontal gerippt, unterbrochen von senkrecht verlaufenden Formationen, die einmal herabströmende Lava gewesen sein müssen. Wir gehen nicht ganz bis zum Meer, sondern steigen dann dieselbe Strecke nochmals bergan. Die ganze Wanderung hin und zurück dauert laut Reiseführer 5 Stunden.


Jedenfalls ist Masca ein unbedingtes Muß für jeden Teneriffa-Reisenden.


Eine Nacht, die letzte vor der Weiterreise nach Gomera verbringen wir in Playa de las Americas, in einer der Hotelburgen mit dem Charme der Großfeldsiedliung. Das Auto muß ich beim Hotel Bahia del Duque zurückgeben: Ein unfertiges Schicki-Micki-Hotel, das nicht einmal einen direkten Zugang zum Meer hat, dafür aber 4 Swimmingpools. In der riesigen Empfangshalle flanieren Yuppies mit hoch erhobener Nase. Die Damen tragen schon um 19 Uhr das große Abendkleid und sind behängt wie Christbäume (schließlich ist bald Weihnachten). Ich würde diese Atmosphäre nicht aushalten,vor allem würde ich einen Muskelkrampf im kleinen Finger bekommen (vom dauernden Spreizen!)



La Gomera


Am Morgen des 12. Dezember geht es mit dem Fährschiff (ca. 2 Stunden Fahrzeit, Preis ca. 180,-öS pro Person) nach Gomera. Das Schnellboot (ca.40 min Fahrzeit, Preis ca. 250,- öS) ist leider ausgefallen.


Auch hier nehmen wir wieder einen Leihwagen, diesmal einen Opel Corsa. Von San Sebastian, wo Columbus vor seiner Endeckungsfahrt nach Amerika Vorräte und Wasser aufgenommen haben soll, fahren wir bergwärts. Zahlreiche, schöne Aussichtspunkte (z.B: Roque del Agando) .liegen an dieser Straße. Dann geht es hinab ins malerische Valley Gran Rey. Hier gibt es keine riesigen Hotels. Der Ort ist fest in der Hand der Alternativen, vor allem der deutschen Flower-Power-Generation. Der Ort hat eigentlich drei Ortsteile: La Calera (kleine Häuschen, die sich entlang eines Berghanges schmiegen), La Playa (das eigentliche Touristenzentrum), und Vueltas (Hafenviertel, wo wir wohnen) Die Zeit scheint stehengeblieben zu sein. Wir sind zurück in den 60ern! Im selben Haus, in dem wir ein hübsches Appartement mieten (mit Küche, Schlafzimmer, Badezimmer und Terasse, ca. 360,- ÖS pro für beide) gibt es beispielsweise ein In-Lokal, in dem fast nur Hippies herumhängen.


Die drei Ortsteile sind noch nicht ganz zusammengewachsenen. Hier auf Gomera sind die Orte nicht am Meer entstanden, sondern haben ihr Zentrum eher etwas landeinwärts. Jedes Tal ist eine Gemeinde. Dazu gehören Dorfteile weiter oben, genauso wie küstennahe Häuser und der allenfalls vorhandene Hafen.


     

Badestrände gibt es im Ortsteil La Playa und außerhalb des bewohnten Gebietes. Am Strand südlich von Vueltas (schwarze hühnerei- bis straußeneigroße Steine) gibt es einige Höhlen, die von Hippies bewohnt werden (es wird selbstverständlich nackt gebadet), deren Revier man auch am Tag nicht betreten darf, wiel sie das Benutzungsrecht als ersessen betrachten. Soweit kann also die kommunistische Weltanschauung pervertieren. Der schönste Strand des Ortes, die im Norden von La Playa gelegene Playa del Ingles (ca. 200 m lang) besteht fast zur Gänze aus schwarzem Sand. Auch hier herrschen die Alternativen und es wird fast nur deutsch gesprochen. Der Sand ist schwarz, aber so fein, daß man bequem darauf liegen kann. Die Wellen sind sehr hoch. Hauptvergnügen ist das Wellenreiten. Manche haben sogar kleine Surfbretter mit.


Obwohl Dezember herrscht auch hier, wie in Teneriffa, Badewetter (Abends 22-24o). Einmal gibt es einen richtigen Sturm, der sogar Palmen und Laternen entwurzelt. Die darauffolgenden Tage sind etwas kühler, sodaß wir wieder Ausflüge unternehmen. Jeder Ausflug erfordert es, viele Serpentinen hinaufzufahren - vom Meeresspiegel bis fast auf 1500m - und allenfalls an anderer Stelle wieder hinunter zum Meer zu fahren. Somit legt man zumindest 50 km zurück. Oben im Gebirge ist das Wetter meist sehr schlecht, während an der Küste (vor allem im Süden) die Sonne scheint. Liegt man am Strand und blickt die Felswände hinauf sieht man vielleicht ein paar kleine Wolken ganz oben. Wenn man dann aber hinaufkommt wird es nebelig und immer dunkler. Der Wind peitscht Regenschwaden quer über die Straße.


Ein längerer Ausflug (bei Schönwetter) war von Valley Gran Rey über die Carretera del Sur zu den Quellen von Epina und hinunter zum Meer nach Alojera im Osten (nicht zu verwechseln mit Alajero, einem Bergdorf im Süden), dann wieder hinauf zur Carretera del Norte (den Feldweg nach Argamul haben wir nicht gefunden) weiter nach Vallehermoso. Ein als gut beschriebenes Lokal mit wunderschöner Aussicht (Bar La Romantica) hatte leider am Mittwoch Ruhetag. Sehr malerisch ist auch Agulo. Das Dorf liegt auf einer Kuppel ca. 200 m oberhalb des Meeres und ist eingerahmt von imposanten Felsen. Mit seinen weißen Häusern und kleinen Gässchen soll es zu den schönsten Orten Gomeras zählen. Vor allem finden wir die Aussicht beeindruckend. Anschließend fahren wir ins Hermigua-Tal. Ausgelassen haben wir Los Organos (prismatisch geformte Basaltröhren, die an Orgelpfeifen erinnern), da man dazu einen Boot benötigt.


Ein Ausflug nach Playa de Santiago (am Weg dorthin sind wir übrigens durch Alajero durchgefahren) war nur ein Badetag an einem anderen Strand. Der Ort selbst bietet nichts Sehenswertes, ein riesiges Touristenghetto wurde in der Nähe errichtet, die Strände liegen weit weg und sind steinig.


Schöne Wanderungen kann man im Nationalpark Garajonay machen. Leider gibt es kaum Rundwanderwege, man muß also mit dem Taxi oder per Autostop zum eigenen Wagen zurückfahren. Zwei Wanderungen, die man theoretisch auch in einem machen könnte, waren sehr eindrucksvoll:

1.Vom Lomo de los Tascos (Parkplatz direkt an der Carretera del Sur) durch einen wildromantischen Geisterwald (die Bäume vermitteln durch Moos und Flechtenbewuchs einen "geisterhaften" Eindruck) nach El Cedro (eigentlich kein Ort, sondern nur drei Häuser im Wald).

2. Von El Cedro ins Hermiguatal. Bei diesem Ausflug scheitert der Versuch den Ort mit dem Auto zu erreichen an der schlechten Beschriftung. Besser, auch für die Rückkehr per Autostop ist der Zugang von der Verbindungsstraße Hermigua nach Playa de Santiago bzw Valle Gran Rey (es ist allerdings nur Monte Cedro angeschrieben). Nach ca. 100 m Fußweg erreicht man den Tunnel El Rejo, der 300 m lang ist. Auf der anderen Seite des Tunnels liegt dann El Cedro. Leider haben wir keine Taschenlampe mit und im Tunnel ist es ist so dunkel, daß wir 2x umkehren. Doch dann kommen Holländer, die eine Lampe mithaben und wir durchqueren mit ihnen den Tunnel. Dank schönem Wetter können wir die vielen Aussichtspunkte beim Abstieg nach Hermigua voll genießen.

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