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Naturparks USA Südwest
Naturparks in den USA
Kalifornien, Nevada, Arizona, Colorado, Utah
1995
Nach langen Jahren führt uns eine Urlaubsreise wieder über
den Atlantik. Seit dem Überfall in Mexiko war der Westen
zugunsten ausführlicher Asienaufenthalte kein Ziel für
uns.
Wieder haben wir nur einen Flug, und weil es angeblich aus Österreich
günstiger ist, einen Leihwagen gebucht. Der Swissair/Austrian
Flug führte uns am Hinweg über Zürich und Chikago
nach Los Angeles. Die letzte Strecke ist ein Delta-Air Flug mit
gegenüber Swissair deutlich reduziertem Service. (Wein und
Video extra zu bezahlen, viel weniger Beinfreiheit). Insgesamt
sind wir (mit Umsteige- und Wartezeiten ca 17 Stunden unterwegs.
Der Retourflug war dann direkt von Chikago nach Zürich (10
1/2 Stunden) Zürich - Wien (1 Stunde)
Los Angeles (Kalifornien)
Amerika in seiner, wie mir scheint, schlimmsten Ausprägung
empfängt uns. Eine Stadt, die aus nichts anderem als aus
Autobahnen zu bestehen scheint. Fährt man nicht auf dem Highway,
verirrt man sich garantiert. Straßenpläne mit allen
Straßen habe ich nirgends gesehen, es ist ja auch alles
so groß, daß man wahrscheinlich ein sehr umfangreiches
Kartenwerk benötigen würde, wenn man auf einen Plan
wert legt, aus dem ersichtlich ist, daß man nach der dritten
Kreuzung nach rechts abbiegen muß.
Die übergroße Stadt (man fährt Wien Sankt Pölten
und ist immer noch im Stadtgebiet) zerrt an meinen Nerven. Nichts
wie raus hier! Eine Übernachtung muß reichen (Hotel
in Flughafennähe um 79 $ + Tax, dafür reichliches Frühstücksbuffet).
Der Leihwagen, ein riesiger Buick regt mich auch, ob seiner "Idiotensicherheit"
auf. Den Zündschlüssel kann man nur in der Parkposition
abziehen, na gut, wenn man's weiß. Aber umgekehrt, wenn
man im Auto sitzt und nur Radio hören oder Klimaanlage einschalten
möchte, muß man den Zündschlüssel drehen.
Tut man das, piepst alles, weil man nicht angeschnallt ist oder
weil man die Tür noch offen hat. Also Anschnallen beim Radiohören!
Autoleasing bei Alamo, der größten Leihwagenfirma
Das Auto läßt sich kostengünstiger in Wien mieten,
als vor Ort.
Von Bundesstaat zu Bundesstaaat gibt es unterschiedliche Pflicht-Versicherungen.
Vor Ort wird man genötigt zusätzliche Versicherungen
abzuschließen, die Information beim Reisebüro ist unzureichend,
man hat kaum Chancen zu unterscheiden was wichtig ist. Abkürzungen
(CDW) und versicherungstechnische Spezialausdrücke (noch
dazu in einer Fremdsprache) erschweren die Entscheidung. Ich kenn
mich immer noch nicht aus. Ich weiß nur vor der nächsten
USA-Reise erkundige ich mich vorher genauer.
Bezüglich Tankfüllung gibt es zwei Möglichkeiten:
den Wagen vollgetankt zurückzubringen oder leer. Da man die
erste Tankfüllung ohnehin bezahlen muß, ist es in der
Regel günstiger, auf der zweiten Variante zu bestehen. Wer
traut sich schon den ganzen Treibstoff zu verbrauchen? Selbstverständlich
bekommt man, wenn man sich nicht auskennt, die erste Variante
vorgeschlagen. Zumindest ist es mir so ergangen
Eine Reifenpanne in San Diego hat dann folgendes gezeigt: Anstelle
des Reifens wurde gleich das ganze Auto getauscht. Im Tank war
nicht mehr viel drinnen. Das neue Auto (Buick Regal) war wiederum
voll. In LA habe ich wieder nicht viel drinnen gelassen und bin
damit eigentlich günstiger gefahren. Aber damit kann man
ja nicht rechnen.
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Calico
Nach einigen Stunden haben wir es geschafft und "LA"
hinter uns gelassen. In der Nähe von Barstow soll es eine
alte Silbermine geben, mit zugehöriger "Geisterstadt".
Das heißt, man hat das alte Städtchen für die
Touristen so hergerichtet, wie's wohl früher zur Zeiit des
Gold- Verzeihung- Silberrausches ausgesehen haben muß. Tatsächlich
glaubt man in einem Wildwestfilm zu wandeln. Alle gängigen
Klischees, Holzbuden, Saloon mit Schwingtür, selbst ein Pferdewagen
mit echten Indianerpuppen sind vorhanden.
Las Vegas (Nevada)
Mitten in der Wüste befindet sich eine der größten
und gigantomanischten Kitschsammlungen der Welt. Beispielsweise
das Excalibur, das mit seinen Türmchen dem riesigen Glas-Beton-Komplex
das Flair einer Ritterburg verleihen soll, das Luxor in Pyramidenform
mit Obelisk und Sphinx davor, das Mirage, wo alle Stunden ein
künstlicher Vulkan Feuer speit.... Auch das weltgrößte
Hotel, das MGM Grand-Hotel mit mehr als 5000 Zimmern, darunter
Suiten bis 557 m2 befindet sich hier. Und überall ist sichtlich
Geld im Überfluß vorhanden.
Essen, Trinken und Übernachtung kosten fast gar nichts (25
$ + Tax bezahlten wir für das Zimmer, 2,5 $ für ein
Steak). Alles wird offensichtlich durch diejenigen, die der Spielleidenschaft
verfallen sind, subventioniert. In riesigen luxuriösen Spielhallen
wird diesen bedauernswerten Menschen 24 Stunden pro Tag das Geld
aus der Tasche gezogen. Groß leuchten die Anzeigen mit den
letzten Gewinnen, überdimensional leuchtet auch das Versprechen,
daß 95% der Einsätze wieder ausgeschüttet werden
- viele dürften, trotz des offenkundig zur Schau gestellten
Reichtums der Spielhöllen, sogar daran glauben.
Valley of Fire
Unser Hauptinteresse gilt der Natur, vor allem den Nationalparks.
Deshalb machen wir gleich beim ersten Statepark des Staates Nevada
eine Rundtour .
Das Valey of Fire ist zumindest für den Europäer mit
seinen, in verschiednenen Rot-Tönen gehaltenen, Felsformationen
sehr beeindruckend. Am interessantesteten ist die Route zum Rainbow-Vista.
Am Ende der Straße eine herrliche Aussicht!
Eine erste Begegnung mit der Indianerkultur: Petroglyphen aus
Indianerzeit am Atlatl-Rock.
Zion-Nationalpark (Utah)
Noch in der Abendsonne fahren wir zum Nordteil über
die Interstate 15 zum Kolobs Canyon View Point, erst dann zum
wirklich interessanten südlichen Teil via Springdale im Westen
des Nationalparks. Quartiersuche war etwas schwierig, da gerade
ein Country Music Festival stattfindet (Übernachtung in einem
riesigen Wohnwagen um 69 $ + Taxe)
Am nächsten Morgen kaufen wir ein "Golden Eagle Ticket"
um 25 $ gültig für einen Wagen und 1 Jahr für alle
Nationalparks (nicht Stateparks) . Das zahlt sich bei Eintrittsgeldern
von 5-15 $ pro Park bald aus!
Zuerst fahren wir den Zion Canyon Scenic Drive nach Norden entlang
dem Virgin River. Am Ende der Straße geht es zu Fuß
weiter entlang des Flußbettes (Narrow Trail), ein Weg, den
die meisten Touristen einschlagen. Allerdings können wir
nur einen Teil dieses Weges machen, da der Fluß viel Wasser
führt und nur bei Niedrigwasser bequem begangen werden kann.
Wir versuchen es trotzdem, aber drehen schon nach kurzer Zeit
um.
Wir verlassen den Nationalpark Richtung Osten in Richtung Bryce
Canyon, wobei wir mehrere Tunnels durchqueren.
Bryce Canyon
Zum ersten Mal haben wir bei unserer Ankunft am Nachmittag nicht
ganz so schönes Wetter. Hier auf ca 2500 m Seehöhe ist
es auch weitaus kühler (Nachttemperatur 4
o C). Kurz vor dem
Nationalpark quartieren wir uns in einem kleinen Häuschen
ein (50 $ +Tax).
Der Bryce Canyon ist der Höhepunkt unserer Reise! Abend-
und Morgensonne färben alles in wunderbar rote bis rosa Töne.
Am Abend fahren wir ganz in der Art amerikanischer Touristen nur
die Aussichtspunkte ab, am Morgen (noch vor dem Frühstück)
beobachten wir den Sonnenaufgang (710) und machen anschließend
einen Spaziergang vom Sunsetpoint über den Navajo Loop Trail.
Entstehung:
Vor 60 Mio Jahren, zu einer Zeit in der die Dinosaurier gelebt
haben, bedeckte ein großer See den Südosten Utahs.
An seinem Grund bildete sich eine 600 m dicke, stark komprimierte
Schicht aus Kies Sand und Kalkstein (Wasatch Formation). Vor 13
Mio Jahren hoben tektonische Bewegungen das Land auf über
300 m Höhe. Durch die gewaltigen frei werdenden Kräfte
brachen die Felsen auseinander und durch Erosion entstanden die
Kalksteinskulpturen (hoodoos), die heute die typisch Landschaftsformation bilden. Die Verwitterung ist noch immer hochaktiv, alle 65 Jahre weicht der Canyon um 30 cm zurück. Die verschiedene Färbung ist auf unterschiedliche, im Gestein vorhandene, Mineralien zurückzuführen:
Lila und purpur werden durch Mangan, rot und gelb durch Eisen
hervorgerufen.
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Kodachrome Basin State Park
Sehr malerisch (und farbenprächtig, wie der Name schon sagt)
ist dieses Tal und jedenfalls eine kurze Besichtigung wert. Genau
an dieser Stelle zweigt eine "Gravel Road" ab, die wir
zuerst nicht als den von uns ausgewählten Weg erkennen.
Cotton Wood Canyon
Die Straße ist nicht nur schwer zu finden, sondern wirklich
eine Sandpiste, die man nur bei absoluter Trockenheit benutzen
kann. Auch während der Fahrt haben wir das Problem, welchen
der Wege wir nehmen sollen. Kein Wegweiser hilft uns und auch
die Straßenkarte zeigt nicht alle Wege. Immer der Nase nach
finden wir doch den richtigen Weg und auch den Grosvenor Arch,
eine nette Felsformation aus gelbem Sandstein. Entlang farbiger
Felsen fahren wir bis zur Route 89, die uns dann bis zum Lake
Powell führt.
Der Lake Powell ist ein großer, 150 km langer Stausee, der
das Wasser des Colorado River aufstaut und für die Gewinnung
elektrischer Energie nutzbar macht. John Wesley Powell durchfuhr
1869 mit 10 anderen Abenteuern in vier kleine Booten den Colorado
River (der damals noch "Grand River" hieß) im
Bereich des Grand Canyon und eliminierte damit die letzten weißen
Flecken auf der Landkarte. Seinen Reisebericht "Canyons
of the Colorado" schrieb er nach seiner zweiten Reise.
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Cameron
Die nächste Nacht verbringen wir in Cameron, einem Ort, der
trotz seiner geringen Größe (eine Tankstelle, ein Hotel
mit Souvenirshop und ein Post-Office) auch auf den Landkarten
eingezeichnet ist. Wir befinden uns hier schon im "Indianerland".
Die Einheimischen hier sind alle Indianer.
Grand Canyon (Arizona)
Vom Osten nähern wir uns dem South Riff des Grand Canyon.
Beeindruckende View-Points sind vor allem "Desert View"
und "Grand View Point". Beim Yaki Point steigen wir
über den South Kebab Trail in den Grand Canyon hinunter.
Von 7250 Fuß bis 2500 Fuß müßten wir 11
km hinunter (2-3 Stunden) und natürlich auch hinauf jedenfalls
mehr als 5 Stunden). Eine Wanderung, die man kaum an einem Tag
schaffen kann. Überall sind Warntafeln angebracht, daß
man den Weg nicht an einem Tag zurücklegen soll. Als Erschwernis
kommt noch dazu, daß es unterwegs kein Wirtshaus (ein allgemein
in den USA verbreiteter Mangel), nicht einmal Wasser gibt. Auch
eine Übernachtung beim Fluß ist nur nach lang vorbereiteter
Bestellung (es gibt nur einen Campingplatz und eine Ranch mit
Schlafsaal und einfachen Kabinen, die immer ausgebucht sind) möglich.
Wir machen daher nur einen Teil des Weges (bis zur Cedar Ridge)
und schwitzen dabei ganz schön!
Von der sehr von Touristen überlaufenen Grand Canyon Village
geht es per Bus (für Pkw verboten) über den West Rim
Drive in den westlichen Teil des Nationalparks. Einer der schönsten
Aussichtspunkte ist der Hopi Point.
Ursprünglich hatten wir geplant den Grand Canyon auch aus
der Luft zu besichtigen. Beim Südausgang des Nationalparkas
befindet sich ein Flughafen bei dem Taxiflüge starten. Da
es schon Abend wird, suchen wir nach einem Quartier, finden aber
in der Nähe des Flugplatzes keines mehr. Immer weiter fahren
wir nach Süden, so weit, daß wir beschließen,
am nächsten Tag nicht mehr zurück zu fahren. Das Hotel
befindet sich in der Nähe von Flagstaff (Entfernungvom Grand
Canyon: ca. 80 Meilen).
Entstehung:
Gesteinsschichten aus dem Beginn der Schöpfung vor 2 Milliarden
Jahren wurden vor rund 1,7 Milliarden Jahren zu 9.000 m hohen
Bergen aufgetürmt. Später gepreßt, verschmolzen
neu aufgetürmt und erodierten. Perioden, in denen das Gebiet
von Meeren bzw. Seen überflutet war, wechslten mit Trockenperioden.
Erst vor 65 Mio Jahren entstand durch tektonische Bewegungen das
heutige Colorado Plateau in das sich ein Fluß, der Colorado
River einfraß. Dadurch liegen die uralten Schieferformationen
an der Talsohle und auch neuere Erdschichten (Meeresablagerungen,
Saurierreste, Lavareste) zur Besichtigung frei.
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Sunset Crater
Am Morgen durchqueren wir Flagstaff und fahren zum Sunset Crater.
Besichtigenswert vor allem für Leute, die noch nie schwarzen
Sand und Lava gesehen haben.
Wupatki National Monument
Gleich daneben im Wupatki National Park gibt es erstmals frühindianische
Ruinen zu sehen, ungefähr das, was man bei Karl May als "Pueblo"
kennengelernt hat. Typisch für die indianische Bauweise ist
die Nutzung von Felswänden und -vorsprüngen für
den Hausbau. Das Gebiet dürfte im 11. Jhdt. nach dem Vulkanausbruch
des Sunset Craters verlassen worden sein.
Walnut Canyon
Mehr von der Indianerkultur gibt es im Walnut Canyon zu sehen,
das wir nach neuerlicher Durchquerung (Interstate 40) der Provinzstadt
Flagstaff errreichen . Von der Glaskuppel des Besucherzentrums
führt ein Weg hinunter in die Schlucht zu Indianerhäusern,
die wieder unterhalb von Felsvorsprüngen ("Cliff Dwellings"=Klippenhäuser)
errichtet worden waren. Namensgeber für die Schlucht sind
die zahlreichen Walnußbäume.
Petrified Forest
Die Südeinfahrt des Petrified Forest erreichen wir (ebenfalls
über die I 40) am Abend. Knapp vor dem unscheinbaren Haupteingang
hat ein findiger Souvenirhändler eine Tafel "Main Entrance"
angebracht und wir finden uns auf dem Parkplatz des Geschäftes
wieder. Da der National Park am Abend schließt, bleibt uns
nur wenig Zeit für Besichtigungen. Im Rainbow Forest Museum
sind einige der versteinerten Bäume ausgestellt.
Entstehung der Versteinerungen
Die Versteinerungen sind vor 200 - 180 Mio Jahren entstanden.
Umgestürzte Bäume der damaligen ausgedehnten Urwälder
wurden in Sümpfen angeschwemmt und von Sand und vulkanischer
Asche luftdicht überlagert. im Laufe der Jahrmillionen wurden
die Holzzellen durch Druck und Wasser auskristallisiert und durch
Quarze (Siliziumdioxyd) ersetzt.Spurenelemente sorgten für
unterschiedliche Färbungen.
Geologische Entstehung
Vor 200 Mio Jahren gab es noch den praktisch alles Land der Erde
umfassenden Kontinent Pangea. Nach dem Auseinanderbrechen dieses
Kontinents ordneten sich die Landformationen neu. Die nordamerikanische
Platte driftete westwärts, während die pazifische Platte
sich nach Osten verschob. Diese Verschiebung führte im Lauf
der Jahrmillionnen zur Aufwerfung mächtiger Gebirgszüge,
etwa der Kordilleren, zu denen auch die Rocky Mountains zählen.
Die Erdbewegungen manifestieren sich noch heute in starker vulkanischer
Tätigkeit und in regelmäßigen großen Erdbeben.
(1906 San Francisco, 1964 Alaska, 1980 Mount Saint Helen, 1989
wieder San Francisco).
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Ein besonders großer versteinerter Baum bildet eine Brücke,
die Agatha-Bridge.
Im Norden diese National Parks sehen wir malerische Gesteinsformationen
(Painted Desert), einer der schönsten Ausblicke ist der
vom Tawa Point.
Canyon de Chelly (Arizona)
Am nächsten Morgen, nach einem Frühstück in einer
mäßigen Indianerkaschemme in Chambers nehmen wir die
Nordroute durch den Canyon de Chelly. Es gibt für unsere
Begriffe (im Vergleich zu anderen Plätzen) wenig zu sehen.
Mag sein, daß mit einem Führer oder mit einer Jeepsafari
wir mehr gesehen hätten. Die Besichtigungen werden durch
Warntafeln ("Lassen Sie keine Wertgegenstände im Auto")
noch erschwert.
Monument Valley
Über die Interstate 160 kommen wir zum Monument Valley, jenen
aus zahlreichen Wildwestfilmen bekannten Felsformationen, die,
Fingern gleich, mehr oder weniger einsam aus dem rotbraunen Wüstensand
ragen. Es ist ein typisches Beispiel für Privatwirtschaft.
Der Golden Eagle Paß gilt hier nicht. Wir müssen extra
Eintritt bezahlen. Die Straßen sind unbefestigte Sandpisten.
(Investitionskosten 0). Beim Visitorcenter kann man in Busse umsteigen
oder einen Jeep mieten (nochmals klingelt die Kassa). Wir fahren
aber mit dem Buick (er ist ja ohnehin geliehen) weiter. Die Landschaft
muß man jedenfalls gesehen haben! An jeder Ecke erwartet
man Clint Eastwood vorbeireiten zu sehen (hoppla, schon wieder
eine Möglichkeit das Gelände mit Hilfe der Filmindustrie
zu vermarkten).
Mexican Hat (Utah)
Einen kleinen Umweg über die I 163 machen wir, um den Mexican
Hat, eine Felsformation, die einem Sombrero ähnelt, zu sehen.
Via Bluff und Cortez kommen wir nach
Mesa Verde (Colorado)
Dieser Nationalpark zeigt am eindrucksvollsten die ursprüngliche
Indianerkultur. Gut erhaltene Cliff Dwellings vermitteln einen
guten Eindruck dieser vergangenen Kultur. Mit Führer gibt
es an mehreren Stellen die Möglichkeit zu den Indianergebäuden
hinabzusteigen. Wir besuchen "Cliff Palace" (217 Räume)
mit einer ziemlich schnell und viel sprechenden Rangerin. War
das eigentlich die Sprache, die wir gelernt haben als "Englisch"
auf dem Stundenplan stand?
Spazierend auf den Ruinen des unvollendeten Sun Tempels ergründen
wir die Grundrisse der Indianerbauten.
Nach einer Übernachtung in Monticello, einem Ort in dem es
außer Fastfood nichts zu essen gibt, fahren wir über
die Straße 211 in den Nationalpark
Canyonlands (Utah)
Vorbei am Newspaper Rock, einem Felsen mit extrem vielen frühindianischen
Felszeichnungen, kommen wir in den als "The Needles"
bezeichneten Süddteil des Nationalparks. Es soll nur ein
kurzerAbstecher werden, denn um wieviel anders, als die Nationalparks,
die wir bisher gesehen haben, kann denn Canyonlands sein?
Tatsächlich ist die Landschaft beeindruckend schön.
Vom Elefant Hill starten wir eine Wanderung Richtung Chesler Park.
Es geht von einer malerischen Hochebene zur anderen. Trotz Hitze
und ständigem Bergauf und Bergab ein wunderbares Erlebnis.
Eine malerische "Scenery" wird von der anderen abgelöst.
Müde und verschwitzt kommen wir in Moab an. Moab liegt zwischen
mehreren Nationalparks und die Quartiere sind ziemlich ausgebucht.
Bei einem Hotel, das keinen Platz mehr hat, werden wir zum Bürgermeister
vermittelt, der Zimmer vermietet. Hier gibt es keine Schlüssel,
beim Bürgermeister traut sich offensichtlich niemand einzubrechen.
Beim Frühstück bekommen wir einen wunderbaren Einblick
in die amerikanischen Geschmacksverirrungen: gebruzelten Speck
ohne Brot, dafür mit süßem mit Butter und Ei vermengten
Toast sowie mit Früchten und Eis. Wir essen das natürlich
nacheinander. Die Amerikaner schmieren alles gemeinsam auf den
Toast. Im Magen kommts ja ohnehin zusammen.
Den Nordteil des Canyonlands National Parks ("Island in the
Sky") lassen wir aus und fahren noch am Abend zu den
Arches
Dieser Nationalpark ist berühmt wegen seiner Felsbögen,
die ihm auch seinen Namen gegeben haben. Eine Wanderung am Abend
von der Wolfe Ranche zum Delicate Arch Point ist im Reiseführer
wegen des schönen Abendrotes anempfohlen. Tatsächlich
haben hunderte andere Touristen das auch gelesen und sich mit
ihren Fotoapparaten dort postiert.
Am nächsten Morgen gehen wir den Devil Garden Trailhead und
sehen auf dieser Strecke zahlreiche Felsbögen: Pine Tree
Arch, Tunnel Arch, Landscape Arch, Navajo Arch (Umweg zu diesem
Bogen lohnt sich nicht). Höhepunkt ist der Double-O Arch
mit herrlichem Aus - und Durchblick. Zurück geht es über
den Primitive trail ("dangerous hiking"). Aber abgesehen
von einer Stelle, an der der Weg überflutet ist und man über
einen glatten Felsen ausweichen muß, ein Kinderweg.
Dann gehts wieder weiter mit dem Wagen: Der von Ansichtskarten
jedermann bekannte "Balanced Rock" liegt direkt neben
der Straße. Die "North Windows" und "South
Windows" betrachten wir, da vom Primitive Trail noch erschöpft,
nur aus der Ferne.
Nach einer Übernachtung in Provo, nahe von Salt Lake City,
besuchen wir die
Kennecott Copper Mine
Die Kupferminen wollen die Macht des Menschen über die Natur
zeigen und vergleichen das durch den Bergbau geschaffene Riesenloch
gerne mit den Canyons. Tatsächlich gibt es dort nichts zu
sehen, was den Umweg und den Eintrittspreis rechtfertigen würde.
Salt Lake City (Utah)
ist vor allem als Zentrum der Mormonen bekannt. Eine Besichtigung
des Mormonentempels konfrontiert uns mit einem Vortrag über
die Siedlerstory und die angeblichen Wunder, die den Mormonen
das Überleben gesichert haben. Eine (fast biblische) Heuschreckenplage
wurde durch von Gott gesandte Möven beendet. Daß die
Vögel schlicht wegen des Futters gekommen sein dürften,
paßt natürlich nicht in die Geschichte.
Nach einem Besuch am Salzsee (Antilope Island) und einem kurzen
Bad fahren wir geradeaus nach Westen. Die nächste Übernachtung
haben wir Wells, bereits in Nevada (dort ist auch das Hotel billiger,
wie in Las Vegas). Am nächsten Tag fahren wir die I-80 weiter
nach Westen. Kurz vor Reno biegen wir nach Süden ab und fahren
durch die unscheinbare Hauptstadt Nevadas (Carson City) zum
Lake Tahoe (Kalifornien/Nevada),
einem Bergsee, der fast wie in der Steiermark gelegen, aussieht.
Der 1900 m hoch gelegene See mit einer Ausdehnung von 17 km Breite
und 31 km Länge ist der größte Gebirgssee und
übertrifft sogar den Neusiedlersee. Leider sind die Ufer
kaum zugänglich: viel Privatbesitz und Countryclubs.
Wir übernachten in State Line (bereits in Nevada) in einem
Superhotel um 69$. Die Erträge der Spielcasinos machen´s
wieder möglich!
San Francisco
erreichen wir am nächsten Tag über die Oakland-San Francisco
Bay Bridge. Diese Brücke ist mit 13,2 km Länge (zwei
Stockwerke mit je 5 Fahrbahnen) viel länger als die berühmte
Golden Gate Bridge (2 739 m Länge)
Wir beginnen gleich mit einer Mini-Stadtbesichtigung und fahren
einen kleinen Teil des "Scenic Drive", und zwar jenen
bei Fishermans Wharf, ab. Wir nehmen Quartier in einem Hotel an
der Ecke Lombard-Street und Van Ness Street. Der Teil der berühmten
Lombard Street, der aus unzähligen Filmen ob seiner Serpentinen
weltberühmt geworden ist, wird gerade umgestaltet. Also leider
keine Fotos.
Dann gehts zurück zur Fishermans Wharf, per Pedes, etwas
ungewöhnlich für die USA, aber in San Francisco herrschen
fast europäische Zustände. Dort, bei der Endstelle,
wo sie mit Muskelkraft umgedreht wird, besteigen wir "Cable
Car", jene von Seilen auf den Berg hinaufgezogene historische
Straßenbahn und fahren bis Down Town. Wir spazieren durch
China Town, was direkt angrenzt (Kontrast!) und dann kreuz und
quer durch die Stadt. Ein kurzer Besuch beim Cable Car Museum,
dann wieder ins Bankenviertel (Down Town) vorbei bei der spitzen
"Trans America Pyramid", dann zum Telegraph-Hill mit
dem Aussichtsturm "Coit-Tower". Da die Sonne für
ein Foto der Golden Gate Bridge ungünstig steht, beschließen
wir den Turm erst am nächsten Tag zu besteigen.
Abendessen gibt´s am sehr touristischen Fishermans Wharf
in einem der vielen ausgezeichneten Fischrestaurants (Abendessen
für zwei: 53 $).
Am nächsten Morgen schickt Petrus, wie so oft in "Frisco",
dichten Nebel. Hätten wir doch schon gestern den Aussichtsturm
bestiegen!
Die Fahrt über den "Scenic Drive" ist dadurch eine
"sehr matte Sache". Der japanische Teegarten versinkt
in romantischem Nebel. Auch der Aussichtspunkt und Doppelgipfel
"Twin Peaks" liegt nicht über der Nebelzone, man
sieht kaum 20 m weit. Trotzdem wollen wir natürlich zumindest
ein Golden Gate - Foto machen, gestern haben wir nämlich
San Francisco's Wahrzeichen nur aus großer Entfernung gesehen.
Der Weg zu einem nahen Aussichtsplatz Fort Point (stadtseitig
direkt am Wasser neben der Brücke gelegen) ist gar nicht
leicht zu finden. Auf der stadtauswärts gelegenen Seite kommt
dann sogar einmal die Sonne durch.
San Francisco verlassen wir Richtung Süden. Wir fahren ein
gutes Stück - bis Watson Ville- den berühmten "Highway
Number 1" entlang. Dann wenden wir uns ostwärts Richtung
Yosemite- National-Park.
Nach einer Übernachtung in Los Banos (sozusagen auf halbem
Weg von der Küste) kommen wir schon zeitig am Morgen an.
Bei der Curry Village stellen wir den Wagen ab und fahren mit
dem Shuttle-Bus zum Happy Isles Center. Von dort wandern wir zu
den Wasserfällen "Vernal Falls" und "Nevada
Falls". Ein steiler Anstieg mit vielen Stufen wird durch
den Anblick einer wunderschönen Landschaft (schroffe Felsen,
Nadelwald) belohnt. Oberhalb des 97 m hohen Vernal Fall liegt
ein romatischer Waldsee, nach einer weiteren Stunde kommen wir
zum "Nevada Fall", dessen Wasser gar 181 m tief fallen.
Nach dieser Wanderung müssen wir mit dem Auto 30 km fahren
um zu dem nahen Aussichtspunkt "Glacier Point" zu gelangen.
(Die Schlucht bis ans Ende und auf der anderen Seite zurück
und viele Serpentinen hinauf). Die Entfernungen sind in den USA
auch innerhalb der Naturparks riesig!
Überhaupt ist der Yosemite National Park landschaftlich Alpenregionen
sehr ähnlich, nur ist alles größer und höher
(Gipfel um die 4000 m sind keine Seltenheit).
Über den südlichen Eingang verlassen wir den Park und
übernachten in Fresno. In diesem doch recht großen
Ort (über 300.000 Einwohner) ist es schwierig, ein ordentliches
Restaurant zu finden und wir begnügen uns mit einer Pizza.
Früh am Morgen fahren wir (noch ohne Frühstück)
zum
Kings Canyon National Park und Sequioa National Park
Beide National Parks werden meist gemeinsam besucht: die Straße
führt zuerst zum Kings, dann durch den Sequioa. Berühmt
ist der Sequioa für seine besonders alten und besonders großen
Mammutbäume. Zuerst fahren wir die nördliche Stichstraße
zum Grant Grove, wo wir endlich frühstücken. Unseren
ersten Kontakt mit den Mammutbäumen haben wir bereits jetzt:
Der General Grant Tree, der zweitgrößte bekannte Baum
der Erde. Dann befahren wir die nördliche Straße bis
zu ihrem Ende beim Cedar Grove, wo wir eine kleine Wanderung anschließen.
Hier wird besonders vor Bären gewarnt, die es vor allem auf
menschliche Picknickkörbe abgesehen haben sollen. Im Auto
zurückgelassener Proviant soll schon zu aufgebrochenen Fahrzeugen
geführt haben. Campingfreunde pflegen ihre Rucksäcke
mit Seilen auf Bäume, in für Bären unerreichbare
Höhen zu hieven. Auf einer kurzen Wanderung zum Cooper Creek
treffen wir leider (oder glücklicherweise) keinen zotteligen
Zeitgenossen. Schließlich haben wir nur Wasser und Fotoausrüstung
dabei, sind also kein wirklich interessantes Objekt.
Im Sequoia National Park sehen wir den General Sherman Tree, den
größten Baum der Erde (Durchmesser am Boden 12m, Höhe
83m, Alter 2500 Jahre). Im Giant Forest gibt es noch einige fast
so große "Riesen", von einem sogar eine senkrecht
aufgestellte aufgeschnittenene Scheibe, die uns die Größe
erst richtig vor Augen führt.
Spektakulär und typisch amerikanisch sind auch der gefällte
Mammutbaum ("Autolog" ), auf den man mit dem Auto hinauffahren
und jener Baum ("Tunnellog"), der zwar aufrecht steht,
aber mit dem Auto durchfahren werden kann.
Beim südlichen Ausgang besteigen wir noch den Moro-Rock (schöne
Aussicht), danach, schon fast am Ende des Parks sehen wir einen
einsamen Bären am Straßenrand. Mit einer Kette um den
Hals - also kein wildes Tier - aber ganz allein, ohne (un)menschlichen
Besitzer.
Durch ein romantisches Tal verlassen wir endgültig die Region
der National Parks. Ab dem Lake Kaweah wird die Fahrt eintönig.
Im völlig uninteresanten Visalia geht dieser Tag zu Ende
(gutes Abendessen+Übernachtung).
Damit ist auch das Ende unserer Besichtigungsfahrt gekommen. Nach
San Diego
fahren wir hauptsächlich um uns zu erholen. Knapp an der
mexikanischen Grenze gelegen, ist das Klima so, daß man
fast das ganze Jahr baden kann. Natürlich fahren wir auch
den Scenic-Drive (wie überall in Amerika macht man hier Spaziergänge
mit dem Auto) ab. Eindrucksvoll der "schönste Zoo der
Welt" im Balboa Park, dessen Besuch wirklich ein Ganztagesprogramm
ist. Einige weitere Sehenswürdigkeiten die wir besuchen:
Downtown, ein Glaspalast neben dem anderen, in der Nähe ein
Fischerstädtchen, aber nicht alt, sondern so, wie sich Amerikaner
das vorstellen - sehr künstlich.
Old Town, eine Ansammlung von ganz netten Touristenlokalen und
Souvenierläden
Coronado Halbinsel mit dem berühmten Hotel del Coronado (1880
erbaut, Kulisse für "Manche mögens heiß"
mit MM) - beeindruckend die Coronado Bridge, ein Wahrzeichen von
San Diego, wenig beeindruckend dagegen Point Loma im Süden
der Halbinsel
Die berühmte Sea World besuchen wir nicht, man hat ja genug
gehört von den Delphindressurakten und den Aktivitäten,
Delphine von dort freizukaufen.
Die Rückfahrt über den Highway nach LA wird zeitlich
so genau geplant, daß wir möglichst knapp vor Abflug
ankommen.
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DerNachdenker